Pfarre Dürler

Erste Hinweise auf die Ortschaft Dürler erscheinen im Jahre 775 in einem Codex der hessischen Abtei Lorsch, der Karl der Grosse ein Jahr zuvor die Reichsunmittelbarkeit (Immunität und Königsschutz) verliehen hatte. 1131 ist „Durlenges“ gegenüber der Abtei Stavelot abgabepflichtig. Von 1280 bis zum Ende des 18. Jhts hatte das Lütticher Stift St.Jean das Patronat über die dem Apostel Matthias geweihte Kirche. Nach wiederholter Baufälligkeit wurde sie 1899 nach Plänen des Aachener Architekten Stephan Reissdorf neu gebaut.  Dazu verwendete man hiesigen und Grüfflinger Bruch- und Sandstein und entschied sich für den alten Standort aus dem 12.Jht.

Während im halbkreisförmigen Chor Szenen aus dem Kirchenjahr die Rosenkranzkönigin und Franz von Assisi auf Glasbildern dargestellt werden, zeigt der dem heiligen Matthias geweihte Hochaltar Reliefdarstellungen aus dem Alten Testament: Abraham, Isaak, Melchisedech, Mannaregen und Elias. Im Kirchenschiff in Höhe der Seitenaltäre befinden sich Glasbilder der Rosenkönigin und von Franz von Assisi. Neben dem Hochaltar steht der Taufstein aus grauem Sandstein mit einem in Messing gearbeiteten Deckel.

Die beiden Seitenaltäre sind der Gottesmutter und dem hl. Joseph geweiht.

Die Statuen der Heiligen Barbara, Johannes des Täufers und Albinus entsprechen den Schutzpatronen den Filialkirchen von Espeler, Lengeler und Malscheid.

„Auf’m Berg“ haben die Einwohner von Dürler als Dank für abgewendetes Unheil und Gefahr bei den schweren Bombardierungen am 5. Januar 1945, der Jungfrau der Armen von Banneux eine Kapelle geweiht, die der Lütticher Bischof Kerkhofs im Marienmonat Mai 1948 eingeweiht hat. Am Feste Maria Himmelfahrt findet hier alljährlich eine Lichterprozession hinab ins Tal der Pfarrkirche statt.

Von  der alten Kapelle aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia ist nach einem Neubau des Jahres 1780 der Turm erhalten geblieben. Er enthält u.a. eine Glocke mit der Jahreszahl 1373. Der Hochaltar der holzgetäfelten Kirche stammt aus dem 18. Jht; er zeigt in der Bildnische ein Relief der Auferstehung sowie im oberen Altarteil eine Figur des hl. Schutzpatrons Wallericus, bzw. Wallerich.

Auf den beiden Seitenaltären stehen Atarbilder der hl. Barbara und der Emmausjünger. Weitere hier dargestellte Heilige sind Gangolf, Quirinus, Antonius von Padua und St. Barbara, sie krönen die Altäre. Entsprechend der Konzilsreform wurde der Altartisch zu Beginn der 80er Jahre aus Teilen der ehemaligen Kommunionbank gefertigt. Die Kanzel mit Voluten und Rocailleornamenten aus dem 18.Jht krönt der Erzengel Michael.

In Espeler wird im Dezember der heiligen Barbara und Wallericus gedacht. Das Fest der Emmausjünger wird seit jeher am Ostermontag begangen.

Die erste, aus dem 17.-18. Jht stammende Kirche von Lengeler ist 1936 durch einen Neubau ersetzt worden. Die Pläne entwarf der St.Vither Architekt Wilhelm Schulzen, die Steine waren in Lengeler gebrochen worden. Die Jahreszahl ist auf einem Granitstein im Chor eingemauert. An den Wänden des unterschiedlich grossen Kirchenschiffs befinden sich 3 bzw. 4 Rundbogenfenster.

Der Barockaltar mit einem Ölbild der Taufe Christi stammt aus der alten Kirche, denn Johannes der Täufer ist auch der Schutzpatron des neuen Gotteshauses. Nebenpatron ist der hl. Antonius-der-Eremit, der auf einer Holzfigur dargestellt ist. Die Jahreszahl 1765 der ehemaligen Kapelle wurde im Türbogen der Aussentüre der Sakristei eingefügt. Im oberen Teil des Altares befinden sich ein kleine Bild der Kreuzigung sowie Statuen des hl. Cornelius und des hl.Dionysius, die bereits 1728 in einem Visitationsbericht erwähnt sind.

Im Jahre 1787 wurde ebenfalls ein Altar mit der schmerzhaften Mutter genannt. Diese Pieta war im Stil des 15.Jht zwei Jahrhunderte später geschaffen und in den Seitenaltar gestellt worden. 1987 wurde sie durch eine in Südtirol angefertigte Statue der Trösterin der Betrübten ersetzt und befindet sich jetzt auf einem Granitsockel am Aufgang zur Empore.

Als Schutzpatron der Kapelle kommen mehrere Heilige in Frage: der hl. Bischof von Utrecht und Echternach St. Willibrord, der hl. Albinus, der als besonderer Beschützer des Viehs gilt, Remaklus, Gründer der Abtei Stavelot-Malmedy.  Deren Statuen befinden sich im oberen Altarteil und stammen aus dem 19.Jht. Weiter besitzt die Kapelle eine Reliuie des hl. Donatus, der bei Blitz und Unwetter angerufen wird. Bedeutender ist jedoch eine Pieta mit der Jahreszahl 1580, die im 19. Jht einen neuen Anstrich erhielt.

Die Kapelle wird im Jahre 1604 erstmals erwähnt im Verzeichnis des Dekanates Stavelot; ihr jetziger Bau datiert aus dem Jahre 1779. Vor allem im 20.Jht wurden wiederholt innen und aussen Restaurierungsarbeiten durchgeführt; der Anschluss an das  ein Stromnetz erfolgte erst 1984. Drei Jahre später wurde ein den Gläubigen zugewandter Altartisch aufgestellt, in dem Teile der Kommunionbank und des Chorgitters verarbeitet wurde.

Die Ortschaft war seit dem 9. Jht nach Weiswampach, Ouren, Reuland, Prüm und Bitburg ausgerichtet. Die Kapelle gehörte zur Pfarrei Weiswampach und wurde im Jahre 1803 der Pfarre Dürler einverleibt.